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Für Bord-Ausbildungen

Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt (BBS)

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Für Schiffahrtskaufleute

Zentralverband Deutscher Schiffsmakler (ZVDS)

E-Mail: info@schiffsmakler.de
Telefon: +49 40 32 60 82

Adresse: Schopenstehl 15, 20095 Hamburg


Alina Muhl

Alina Muhl ist 19 Jahre alt und im zweiten Jahr der Ausbildung zur Schiffsmechanikerin. Nach dem Abschluss möchte sie gerne Schiffsbetriebstechnik studieren.

Alter:

19 Jahre

 

Ausbildungsjahr:

2. Lehrjahr

 

Karriereziel | Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Nach der Ausbildung würde ich gerne Schiffsbetriebstechnik studieren. Danach hoffe ich, dass es mich immer noch in die Richtung des Chiefs zieht. 

 

Ausbildungsstelle, Ausbildungssort (Unternehmen, Schiff und Schule):

Scandlines; gefahren bin ich schon auf allen deutschbeflaggten Schiffen von Scandlines. Zuletzt war ich drei Monate auf der Schleswig-Holstein, die zwischen Puttgarden und Rødby fährt

 

Was hat Dich dazu bewegt, diesen Beruf zu wählen?

Mit 14 Jahren bin ich das erste Mal mit unserer Jungen Gemeinde segeln gewesen. Dort haben wir sehr viele Einblicke in die traditionelle Seefahrt ergattern können und ich fing an mich allgemein für die Seefahrt und die Nautik zu interessieren. Ich entschied mich nicht sofort Nautik zu studieren, sondern erstmal die Ausbildung zu machen, um vor dem Studium mehr über die ganze Thematik zu erfahren. So kam es auch dazu, dass die Technik mich noch mehr begeisterte, als die Nautik.

 

Was gefällt Dir besonders gut an Deinem Beruf?

Der Beruf Schiffsmechaniker ist sehr abwechslungsreich. Er beinhaltet fast alle Bereiche an Bord. Man hat im Maschinenraum zu tun, an Deck, auf der Brücke und in allen Bereichen dazwischen. Es gibt immer wieder etwas zu tun, mit dem ich mich vorher nur wenig oder gar nicht beschäftigt hatte. Trotzdem muss man fähig sein zu improvisieren, schnelle Lösungen zu finden und allerlei Systeme zu verstehen.

 

Wie sieht Dein Arbeitstag an Bord aus? Was sind Deine Aufgaben?

Meistens sieht jeder Arbeitstag anders aus. Zuerst muss jeder sehen, in welchem Bereich er eingesetzt ist. Hat man Maschinendienst oder Decksdienst oder sogar beides? Natürlich hängt das auch oft damit zusammen, welche Stunden einem noch für das Berichtsheft fehlen. Ich versuche aber trotzdem meine Interessen im jeweiligen Bereich mehr nachzugehen. 

Im Maschinendienst hat jeder seine täglichen Ronden zu gehen. Also den kompletten Maschinenraum zu kontrollieren. Dabei muss auf Leckagen, Gerüche, Geräusche und Wärmeunterschiede geachtet werden. Danach gibt es dann Fristen, die erledigt werden müssen. Diese können täglich, wöchentlich, monatlich, einmal im Quartal oder einmal im Jahr wiederkommen. Der Turbolader wird beispielsweise jeden Tag auf der Verdichterseite gewaschen und auch Peilronden stehen auf der Tagesordnung. Natürlich haben Aufgaben, die plötzlich auftreten und dringend sind, die größere Priorität und werden vor den Fristen bearbeitet. 

An Deck gibt es auch Fristen, diese betreffen mehr die Sicherheits- und Rettungsausrüstungen. Bei uns auf der Fähre gehört es dazu Autos, LKW, Motorräder und Fahrräder zu beladen. Dafür haben wir zwei Ladedecks. In der hoch Saison muss besonders darauf geachtet werden, wie gestaut wird, um so viele Fahrzeuge wie möglich mitzunehmen. An Deck gehört auch der Brückendienst mit dazu, wo man als Ausguck oder Rudergänger eingesetzt werden kann.

Bei allen Aufgaben stehen mir immer kompetente Kollegen zur Seite. Fragen werden mir immer ausführlich, mit Beispielen aus der Praxis und direkt vor Ort beantwortet. Zum genauen Verständnis werden mir auch immer nochmal Gegenfragen gestellt. Somit ist der Lerneffekt an Bord sehr gut, was vor allem durch eine gute Zusammenarbeit zwischen den erfahrenen und hilfsbereiten Kollegen und Azubis liegt.  

Allgemein arbeiten wir bei Scandlines 12h am Tag. Als Ausgleich erhalten wir dafür eine Freiwoche. Dadurch haben wir die Tage, die wir gearbeitet haben auch nach Ende des Törns frei.

 

Wenn Du auf See bist, wie lange bist Du dann etwa unterwegs?

Ein Törn dauert bei uns fünf Tage oder eine Woche. Auch Doppeltörns, das sind dann zwei Wochen am Stück, können gefahren werden. Die Zeit die wir an Bord verbringt, hat jeder dann auch nach Ende des Törns frei. Eine Woche arbeiten und eine Woche frei.

 

Welche Sprachen sprichst Du in deinem Job und wie schnell hast Du dich daran gewöhnt, in fremden Sprachen zu kommunizieren?

An Bord wird bei uns deutsch gesprochen, da die Mannschaft aus Deutschen besteht. Mit Servicetechniker, die nicht aus Deutschland kommen, sprechen wir Englisch. Am Anfang ist es immer schwer die Fachbegriffe zu erlernen und auch richtig anzuwenden. Je länger man dies jedoch in der Praxis umsetzten kann, desto besser wird es.  

 

Was machst Du in deiner Freizeit an Bord?

Da die Freiwache variieren kann, ist es unterschiedlich wie ich diese gestalte. Bei längerer Freiwache zwischen zwei Wachen mache ich Sport. Abends bin ich meist auf Kammer oder wir treffen uns noch für einen kurzen Schnack im Aufenthaltsraum. Jeder gestaltet seine Freiwache selber und meistens ist man von der Arbeit auch fertig und ist froh, wenn man schlafen kann.

 

Was machst Du, wenn Du unterwegs bist und Heimweh bekommst?

Durch die kurzen Törns ist es recht schwierig Heimweh zubekommen. Die meiste Zeit bin ich durch die Arbeit abgelenkt.

 

Wie ist es so beengt auf einem Schiff zu leben?

Am Anfang ist es eine Umstellung auf dem etwas kleinen Raum zu leben. Man verbringt jedoch mehr Zeit damit, auf dem Schiff zu arbeiten, als auf Kammer zu sein, wodurch sich das ganze recht relativiert. 

 

Wie viel Zeit verbringst Du in der Schule und was lernst Du dort, was Du an Bord umsetzen kannst?

Unser Schulblock geht drei Monate im Jahr. Insgesamt verbringen wir also neun Monate auf der Schulbank. Vieles lernt man an Bord in der Praxis besser, als theoretisch in der Schule, zumindest ist das bei mir so. Durch die Praxis kann ich die Theorie besser verstehen. Deshalb geht mir bei machen Sachen, vor allem was die Maschine angeht, erst an Bord ein Licht auf, wenn ich es in Arbeit sehe. Nichts desto trotz ist der Brücken- und Kraftmaschinenteil in der Schule sehr gut angelegt und auch unterrichtet. Ganz wichtig ist auch die Schiffssicherheit, die sehr ausführlich behandelt wird, genauso wie die rechtlichen Aspekte.

 

Gibt es ein Erlebnis in Deiner Ausbildung, das für Dich besonders prägend oder schön war?

Als ich das erste Mal die „FS Berlin“ gesteuert habe, war das ein einprägendes Erlebnis für mich, da einem bei dieser Tätigkeit viel Verantwortung als Azubi zugeschrieben wird. Die „Berlin“ ist eine der weltgrößten Hybridfähren und damit auch etwas Besonderes. Es ist immer wieder beeindruckend auf Brücke zu sein, egal ob es als Rudergängerin ist oder als Ausguck. 

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